Der Irrtum bezeichnet im engeren Sinne eine falsche Annahme, Behauptung, Meinung oder einen falschen Glauben, wobei der Behauptende, Meinende oder Glaubende jeweils von der Wahrheit seiner Aussage(n) überzeugt ist.
Im Gegensatz zu einer Lüge, bei der die Wahrheit bewusst verfälscht worden ist, entsteht ein Irrtum unabsichtlich aus falschen Informationen oder Schlüssen. Im weiteren Sinne wird der Begriff des Irrtums auch auf nichtsprachliche Handlungen angewandt, insofern sie aus einer als wahr angenommenen falschen Behauptung, Meinung oder einem falschen Glauben resultieren.
Jeder Irrtum hat drei Stufen: Auf der ersten wird er ins Leben gerufen, auf der zweiten will man ihn nicht eingestehen, auf der dritten macht nichts ihn
ungeschehen.
Franz Grillparzer
Wir werden Ihnen in diesem Aussagen zur Ernährung, zu Lebensmittel klar stellen, welche sicher auch bei Ihnen vorkommen. Die Feststellungen beruhen auf eindeutigen Ergebnissen. Haben auch Sie die eine oder andere Frage zu Aussagen, dann kontaktieren Sie uns einfach.
Wir klären das für Sie ?
Fett macht Fett
Das stimmt so nicht. Der Körper braucht sogar einen gewissen Anteil an Fett. Rund 30 Prozent aller Kalorien sollen aus fetthaltigen Lebensmitteln kommen. Im Schnitt etwa 70 bis 80 Gramm Fett am Tag. Gesund sind ungesättigte Fettsäuren.
Sie stecken zum Beispiel in Oliven oder Walnüssen. Auch Fette aus Fischen sind gesund. Tückisch, weil besonders ungesund, sind dagegen die versteckten Fette in Wurst oder Kuchen.
Spinat ist ein Eisenlieferant
Der Anteil an Eisen in den grünen Blättern ist gar nicht sonderlich hoch. 100 Gramm frischer Spinat enthalten etwa 3,5 Milligramm Eisen.
Der Irrtum geht bis in die 90er Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. Damals machte man einen Rechenfehler, durch den man auf das zehnfache des tatsächlichen Eisengehalts kam.
Rohes Gemüse ist gesünder
Nein. Manche Nährstoffe kann der Körper erst aufnehmen, wenn das Gemüse vorher gekocht wurde. Das gilt zum Beispiel für das Beta-Carotin, das in Möhren oder Tomaten enthalten ist. Rohes Gemüse ist in jedem Fall schwerer verdaulich. Blähungen können deshalb eine unangenehme Folge von zu einseitiger Rohkost-Ernährung sein.
Nach Kirschen kein Wasser trinken
Der Rat stammt aus Zeiten, als Trinkwasser noch nicht so sauber war. Zusammen mit Keimen aus dem Wasser konnte das Essen von Steinobst Magenschmerzen verursachen.
Heute passiert das nicht mehr so schnell.
Wenn man Kirschen und Co. vor dem Essen gründlich wäscht und keine riesigen Mengen isst, kann man auch ruhig ein Glas Wasser anschließend trinken.
Abends essen macht dick
Diese Regel hat sich bei vielen Verbrauchern fest eingeprägt. Sie stimmt aber trotzdem nicht. Auch wenn die Verdauung nachts etwas langsamer vorangeht, werden die Nährstoffe genauso gut verwertet wie tagsüber. Entscheidend für eine Gewichtszunahme ist die Gesamtmenge der aufgenommenen Kalorien während des ganzen Tages.
Aloe Vera stärkt das Immunsystem
Die Wüstenpflanze Aloe Vera soll nicht nur schön, sondern auch gesund machen. Angeblich senkt sie den Blutdruck, entgiftet den Darm und heilt sogar Akne und Krebs. Die gesundheitsfördernde Wirkung
ist allerdings reine Glaubenssache, ein wissenschaftlicher Nachweis liegt nicht vor.
Ein Apfel am Tag deckt den Vitaminbedarf
Ein Apfel kann niemals den Vitaminbedarf eines ganzen Tages decken. Insbesondere deshalb, weil Äpfel häufig unreif geerntet werden und noch während des Transports oder im Geschäft nachreifen. Dabei
entwickeln sich viel weniger Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe.
Brauner Zucker ist gesünder als weißer Zucker
Viele Verbraucher bevorzugen braunen Zucker. Sie halten ihn für gesünder und bekömmlicher als weißen Zucker. Das ist jedoch ein Irrglaube. Brauner Zucker enthält etwas mehr Mineralstoffe, vor
allem Kalium, Aminosäuren und Vitamine der B-Gruppe als weißer Raffinadezucker (Haushaltszucker).
Diese Mengen sind jedoch so gering, dass sie nicht wesentlich zur Nährstoffversorgung beitragen können. Der Kalorien- und Kohlenhydratgehalt beider Zuckersorten ist identisch. Auch fördern sie
gleichermaßen die Kariesentstehung. Brauner Rohzucker ist also weder zahnfreundlicher, noch gesünder, noch besser für die Figur.
Die Angst vor dem Cholesterin
Jeder Mensch hat seinen eigenen Cholesterinwert, den der Körper versucht konstant zu halten. Bekommt er zu wenig Cholesterin durch die Nahrung, stellt er es selbst her.
Wird dagegen mit der Nahrung reichlich Cholesterin aufgenommen, dann drosseln viele - aber nicht alle Menschen - die körpereigene Cholesterinproduktion. Deshalb lässt sich der Cholesterinwert durch die Nahrung nur bedingt senken.
Currywurst schützt vor Alzheimer
Nach einer Studie eines italienisch-amerikanischen Forscherteams soll der im Curry ent-haltene Farbstoff Curcumin möglicherweise vor Alzheimer schützen. Nervenzellen von Mäusen waren in einem Reagenzglasversuch mit dem Farbstoff Curcumin versetzt worden.
Hierauf produzierten diese mehr von einem Schutzstoff, der die Nervenzellen vor hirnschädigenden Krankheiten wie Alzheimer schützen kann.
Fasten macht schlank
Mahlzeiten auszulassen oder über längere Zeit nichts zu essen, führt zwar kurzfristig zu Gewichtsverlusten. Langfristig kann Fasten aber genau das Gegenteil bewirken.
Der Körper versucht in einer Hungersituation, einen Ausgleich zu schaffen.
Im Hungerzustand reduziert der Körper seinen Energieverbrauch, der Stoffwechsel arbeitet sozusagen auf Sparflamme. Regelmäßige Einhaltung strenger Diäten oder Fastenkuren trainiert sogar regelrecht diese Energiesparmechanismen, so dass der Körper allmählich auch mit weniger Energie auskommt.
Nach Beendigung des Hungerns bzw. Fastens erreicht der Körper relativ schnell wieder das alte Gewicht und legt in Erwartung der nächsten "Hungersnot" noch ein paar Extrakilos zu (Jo-Jo-Effekt). Dauerhaft abnehmen kann man nur, wenn man gleichmäßig weniger isst, anstatt ganze Mahlzeiten auszulassen.
Fisch ist gesünder als Fleisch
Stimmt! Fischeiweiß ist leichter verdaulich. Außerdem enthalten besonders die Fische aus kalten Meeresgewässern wie Hering, Makrele, Lachs, Heilbutt, Thunfisch reichlich wertvolle Fischöle. Das sind
langkettige, hochungesättigte Fettsäuren, die das Herzinfarktrisiko reduzieren.
Honig ist das gesündere Süßungsmittel
Honig hat aufgrund seines hohen Kohlenhydratanteils von etwa 80% (Glucose und Fructose) einen beträchtlichen Energiegehalt. So liefern 100 g Honig 300 Kilokalorien, etwas weniger Kalorien als
Zucker. Zwar enthält Honig mehr Vitamine und Mineralstoffe als Haushaltszucker, die zusätzlichen Mengen sind aber gering und deshalb zu vernachlässigen.
Daher ist Honig aus ernährungsphysiologischer Sicht genauso ungünstig zu bewerten wie Zucker.
Karotten schärfen die Augen
Mit dieser Behauptung versuchen Mütter seit Generationen, ihren Kindern die Möhrchen schmackhaft zu machen. Karotten haben reichlich Beta-Carotin. Aber leider: Karotten können bei unseren Sehschwächen wie Weit– oder Kurzsichtigkeit weder vorbeugen noch irgendetwas ausrichten.
Käse schützt vor Karies
Stimmt! Häufiger Genuss von Süßigkeiten, Süßspeisen und süßen Getränken ist schlecht für die Zähne. Weniger bekannt ist, dass der Genuss anderer Lebensmittel die Zähne schützt.
Ganz oben auf der Liste zahngesunder Speisen steht der Käse. So erhöht z.B. Hartkäse die Speichelbildung.
Käse enthält außerdem Kalzium, Phosphat und Kasein, ein Milchprotein, das vor einer Demineralisierung (Verlust von Mineralstoffen) des Zahnes schützt.
Werden Mahlzeiten mit einem Stück Käse beendet, hilft dies der Säurebildung aus den kohlenhydratreichen Lebensmitteln der jeweiligen Mahlzeit entgegenzuwirken. Diese Säuren werden von Bakterien in
der Mundhöhle aus Zucker gebildet und fördern die Kariesentstehung.
Kopfsalat ist keine gute Vitamin-Quelle
Im Schnitt beträgt die üblicherweise verzehrte Menge einer Portion Kopfsalat ca. 50 g. Darin befinden sich 0,7 mg ß-Carotin, 38 mg Vitamin C, 40 µg Folat. Daraus ist ersichtlich, dass grüner Salat einen Beitrag zur Bedarfsdeckung der genannten Vitamine leistet.
Lakritz steigert die Libido
Das Gegenteil ist in wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellt worden. Männer, die regelmäßig Lakritz essen, könnten Probleme mit der Potenz bekommen. Es wurde herausgefunden, dass bei gesunden
Männern, die zehn Tage lang täglich 1,3 Gramm Lakritzwurzel-Extrakt eingenommen hatten, die Testosteronwerte deutlich gesunken waren.
Das wiederum kann zu Libidoverlust und einer Minderung der Potenz führen. Die hormonsenkende Wirkung ist aber vollständig reversibel. Eine dauerhafte Schwächung der Manneskraft durch Lakritzgenuss ist also nicht zu befürchten.
Light-Produkte machen schlank
Nicht unbedingt. Leichter wird nur, wer mehr Kalorien verbraucht als er aufnimmt. Light-Produkte verleiten mitunter dazu, mehr davon zu essen und fördern dann natürlich die Überernährung.
Light-Produkte sind nicht generell fett-, zucker- oder kalorienarm. Oft enthalten sie nur etwas weniger Fett oder Zucker als andere, besonders fett- und zuckerhaltige Produkte desselben Herstellers.
Low Carb - High fat macht schlank
Low Carb- High fat bedeutet: Kostform mit niedrigem Kohlenhydratanteil und gleichzeitig hohem Fettanteil.
Mit neuen griffigen Slogans wie „low carb“, „Atkins-friendly“ oder „Glyx-Diät“ und entsprechender Medienbegleitung wird versucht, damit verbundene Ernährungsratschläge populär zu machen. Dabei ist
die Datenlage keinesfalls so eindeutig, wie dies von den Protagonisten der low-carb-Ernährung gern dargestellt wird.
Eine ausgewogene Ernährung mit einer ausgeglichenen Energiebilanz und reichlich körperlicher Bewegung sind langfristig am ehesten geeignet, Übergewicht und Adipositas zu vermeiden oder zu reduzieren.
Ein Abbau von Körperfett setzt immer auch eine negative Energiebilanz voraus. An den Gesetzen der Thermodynamik kommt keiner vorbei: eine Kalorie ist eine Kalorie. Wenn die Energiezufuhr den
Energiebedarf überschreitet, ist Übergewicht die Folge, egal wie hoch die Anteile von Fett, Eiweiß oder Kohlenhydraten auch immer sind.
Milch macht müde Männer munter
Der Slogan zur Milch stammt von den Werbetextern der Milchwirtschaft und sollte für besseren Absatz sorgen. Milch hat leider keinen anregenden Effekt.
Als gute Eiweiß- und Calciumquelle ist Milch aber generell wichtig - für Männer und für Frauen. Aber: Milch ist kein Getränk zum Durstlöschen, sondern ein flüssiges Lebensmittel.